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I N H A L T |
A. Laubenzedel im 17. Jahrhundert
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B. Besitzfolge des "unteren Gasthauses"
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I. Zwei unterschiedliche Gasthäuser in Laubenzedel |
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II. Baudatum des "unteren Gasthauses" |
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III. Besitzerfolge der Gaststätten um 1700 |
1.) Erster Wirt (vermutlich als Nebenerwerb) |
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2.) Zweiter Wirt - "oberes Wirtshaus" |
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3.) Dritter Wirt - "unteres Wirtshaus" |
IV. Die beiden Brände im 18. Jahrhundert |
1.) Brand am 1. November 1755 |
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2.) Brand am 31. Juli 1757 |
V. |
Käufliche Übernahme durch Johann Michael Pfeifer |
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VI. |
Fall Maria Margarete Pfeifer |
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VII. |
Pächter Paulus Eiden |
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VIII. | NSDAP im Gasthaus Karl |
C. Gasthaus Karl von der Nachkriegszeit bis heute
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D. Anlagen |
1.) Karte und |
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2.) Bild bis |
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3.) Anmerkung |
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4.) Feuer bis |
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5.) Pfeifer bis |
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6.) Eiden bis |
E. Bibliographie |
I. |
Quellen |
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II. | Literatur |
F. Pfarrbücher Laubenzedel |
I. | Taufen | |
II. | Heiraten | |
III. | Beerdigungen |
A. Laubenzedel im 17. Jahrhundert
Glücklicherweise besitzt das Dorf Laubenzedel zwei Bücher mit Gemeinderechnungen aus der Zeit von 1608-1632 und von 1677-1699. Somit ist ein erheblicher Teil des 17. Jahrhunderts abgedeckt und erlaubt eine ungefähre Rekonstruktion dieser Zeit. Laubenzedel ist damals ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt, wie das bis Ende des 20. Jahrhunderts der Fall ist. Die Aufzeichnungen in den Gemeinderechnungen wird wahrscheinlich der Pfarrer geschrieben haben, da die verwendete Sprache auf das Milieu des Pfarrerberufes hinweist. Dieser kann 1608 in den Gemeinderechnungen noch deutliche Gewinne der Gemeinde verzeichnen. Am Anfang des 30jährigen Krieges ist allerdings eine deutliche Verschlechterung der finanziellen Mittel erkennbar. Es tritt in den Aufzeichnungen öfters der Ausdruck „bös Geld“ auf, was die verschlimmerte Lage verdeutlicht. Das Problem des Dorfes ist die Lage an der Handelsstraße zwischen Gunzenhausen und Ansbach (siehe Bild).
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"Abris des brandenburg.-onoltzbach. Gunzenhausen" um 1741 |
Das ist der Grund, weshalb während des 30jährigen Krieges einige Truppen durch Laubenzedel ziehen, die versorgt werden müssen. Im Mai 1631 beispielsweise muss die Gemeinde 12 Soldaten bewirten (das dürfte noch das geringste Übel gewesen sein). Ferner müssen zwei tote Soldaten auf Gemeindekosten beerdigt werden, da sie vermutlich in einem nahen Gefecht ums Leben gekommen sind. Außerdem fallen die Tillyschen Truppen über Laubenzedel her, so dass die Bewohner in die Wälder flüchten müssen, um zu überleben. Die ganze Situation dürfte sich noch deutlich verschlimmert haben, aber es existieren keine weiteren Aufzeichnungen von der zweiten Hälfte des 30jährigen Krieges. |
Was ferner die prekäre Situation in dieser Zeit verdeutlicht ist, dass während der zweiten Hälfte des 30jährigen Krieges und lange Zeit danach anscheinend keiner daran denkt, die Gemeinderechnungen fortzusetzen. Erst 1677 gibt es wieder Quellen über das Dorf. Augenscheinlich dabei sind die fast vollständig veränderten Namen während dieser Zeit, weil jetzt viele österreichische Exulanten den Ort bewohnen.
Anfang des 17. Jahrhunderts scheint es der Fall gewesen zu sein, dass im Dorf keine eigene Wirtschaft existieren darf, denn die Brauer aus der Stadt Gunzenhausen haben das alleinige Recht ihr Bier zu verkaufen. Es sei denn, ein Wirtshaus ist weiter als eine halbe Meile von der Stadt entfernt, dann wäre es erlaubt dort eine Gaststätte zu betreiben. Sollte doch der Versuch gemacht werden – innerhalb dieser Verbotszone – Bier auszuschenken, wird konsequenterweise dieses illegal gelagerte Bier vernichtet. Diese Gegebenheit belegt der Auszug des Schreibens des Bürgermeisters und Rates der Stadt Gunzenhausen an den markgräflichen Oberamtmann Jobst von Buttlar in Gunzenhausen vom 17.11.1601:
„(...) obwohl weder bey oder vor Menschen gedenken im Dorff Laubenzedel, wie dann die Laubenzedler solches selbst bekennen und sagen müssen, ainiche Würthschaft zuetreiben nie verstatt noch nachgesehen worden, sonndern allwegen, do sie sich dergleichen Unterfangen unnd so offt manns in Erfahrung bracht, man ihnen von Gunzenhaußen aus, wie dann solches mit vielen ehrlichen, Allten Bürgern, so dabey geweßen, genugsamb zuebeweißen, denn Fassen die Böden außgeschlagen unnd das Getränk in die Keller oder Gewölb laufen lassen, unnd sein alßo ein weitters unnd mehrers nicht. Außer der Kirchwey habenn die vonn Lenttersheimb 14 Tag zuvor unnd 14 Tag hernach, Bier unnd Wein außschenken zu laßen, Macht gehabt (...)“ |
B. Besitzerfolge des „unteren Gasthauses“
I.) Zwei unterschiedliche Gasthäuser in Laubenzedel
In Laubenzedel gibt es nachweislich seit über 300 Jahren zwei oder mehr Gasthäuser, die unterschiedliche Bezeichnungen erhalten haben. Das erste Mal auffällig werden diese Benennungen 1743, als der Vater von Georg Heinrich Tischendörfer als „Oberer Wirt und Bäcker in Laubenzedel“ dargestellt wird. Folglich wird das ursprünglich Tischendörfsche Gasthaus durchwegs als „oberes Gasthaus“ bezeichnet.
Der Name des jeweiligen Besitzers der Gastwirtschaft wechselt im Laufe der Jahre – z.B. durch erneute Heirat der Witwe oder aufgrund finanzieller Schwierigkeiten durch Verkauf des Gasthauses – die Bezeichnung „oberes Gasthaus“ bleibt aber stets beibehalten. Es lässt sich außerdem zurückverfolgen, dass es spätestens 1798 den Namen „Zum Schwarzen Adler“ erhalten hat. |
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Das zweite Gasthaus erhält spätestens 1795 den gegenteiligen Begriff „unteres Gasthaus“, bzw. 1799 „Zum Goldenen Adler“. Fest belegbar ist die zuerst genannte Benennung durch die Heirat Johann Michael Hubers mit Maria Barbara Hannemann, in der der Vater als „Wirt auf dem unteren Wirtshaus“ betitelt wird. In den Pfarrbüchern/Taufen wird zudem 1799 Michael Hubers Hausnummer 31 erwähnt. |
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Auffällig ist bei der ersten Heirat, dass der Sohn den Namen des Vaters trägt, was offensichtlich in dieser Zeit gang und gäbe war. Dieses Detail soll mich dagegen in meiner weiteren Ausführung nicht länger stören. |
II.) Baudatum des „unteren Wirtshauses“
Als eine wichtige Quelle in der Geschichte des „unteren“ Gasthauses ist dabei die Pfarrbeschreibung der beiden großen Brände in Laubenzedel, des Pfarrers Böhner, anzuführen. Zudem existieren zwei Schilderungen von 1755 und 1757, in der im zweiten Fall das untere Gasthaus erwähnt wird. Dabei wird ersichtlich, dass das Gasthaus mit damaligem Besitzer Huber „bis auf den untersten Stock“; abbrennt und auch noch das nächststehende Haus des Bauern Webers mit entzündet. In der Pfarrbeschreibung Böhners wird nebenbei erwähnt, dass das „hohe hölzerne Haus“; 1708 erbaut worden ist . Diese Quelle ist jedoch anscheinend aus mehreren Überlieferungen erstellt und zusammengefasst, was durch den Vergleich mit den Originalquellen sichtbar wird. Sie zählt also zur Sekundärliteratur. In den Darstellungen von 1755 und 1757 werden zwar die Brände genau geschildert, die Nebenbemerkung, dass das Huber Wirtshaus allerdings zu dem besagten Zeitpunkt 1708 errichtet worden ist, ist in den Originalquellen nicht zu finden. Deswegen kann man noch nicht davon ausgehen, dass das Wirtshaus in diesem Jahr erbaut worden ist. Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Haus wirklich erst 1708 aufgebaut worden ist, da es sich in zentraler Lage befindet. Das Haus liegt genau gegenüber der 1415 erbauten Wallfahrtskirche. Es muss natürlich nicht zur Folge haben, dass sich gleich neben die Wallfahrtskirche irgendwelche Bürger ansiedeln. Dabei ist es sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis sich ein Ort an der besagten Kirche gebildet hat. Das ist bis spätestens 1600 der Fall und deshalb ist es undenkbar, dass an der Stelle des Wirtshauses vorher nichts gestanden ist. „(...)Anfangs des 17.Jahrhunderts zum Beispiel, um 1608, gehörten von den 63 Häusern von Laubenzedel lehensmäßig 3 den Ansbacher Markgrafen, 23 der Lentersheimschen Herrschaft in Muhr, 14 dem Deutschherrenorden in Absberg, 14 den Herren von Crailsheim-Sommersdorf und 7 zu Eichstätt.(...)“
Daneben ist es nicht plausibel, ob es sich tatsächlich um einen Neubau handelt, wie es anhand der Formulierung anzunehmen wäre. Eine Umfunktionierung eines bestehenden Gebäudes zu einem Wirtshaus ist um einiges nachvollziehbarer. Überdies liegt der Bau des Gasthauses über 40 Jahre vor dem Bericht des Brandes zurück und ist infolgedessen wahrscheinlich bis 1757 mündlich überliefert. Die literarische Quellenangabe der Sekundärliteratur weist auf die „ Pfarrbeschreibung des Pfarrers Böhner“ hin. Es lässt den Eindruck erwecken, dass der Pfarrer zu dieser Zeit gelebt hat. Eine genauere Recherche hat aber ergeben, dass er 1901-1925 in Laubenzedel seinen Beruf ausgeübt und somit keinen Bezug mehr zu dem Geschehen hat. (Ein Hinweis dafür, dass es eine dritte Originalquelle geben muss.) Aus diesem Grunde hat die vage Angabe zu dem Bau des Wirtshauses zur Folge, dass eine weitere zurückreichende Untersuchung der Pfarrbücher angebracht erscheint, um sicher zu gehen, dass sich die zweifelhafte Information „1708“ als wahr herausstellt. Leider ist eine genauere Zurückverfolgung des Wirtes auf der unteren Gaststätte nicht eindeutig feststellbar, da sich die Besitzer um die Jahrhundertwende des 17. auf das 18.Jahrhundert anscheinend häufig wechseln und das Haus nicht im Familienbesitz bleibt.
Die Vermutung, dass sich die Obrigkeiten der beiden Wirtshauseigentümer unterscheiden, hat sich als falsch herausgestellt, was die Recherche somit erschwert hat. Dementsprechend ist es notwendig, eine Besitzerfolge der jeweiligen Gaststätten in dem besagten fraglichen Zeitraum der Jahrhundertwende aufzustellen. |
In den späten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts ist auffällig, dass es wahrscheinlich für kurze Zeit drei Wirte mit einer Schankgenehmigung gibt. Auffällig an der Sache ist, dass sich eine Generation vorher (um 1670) keinerlei Verwandtschaftsbeziehungen mit den folgenden Besitzern nachweisen lassen. Folglich lasse ich diese Generation außen vor, da sich eine plausible Besitzerfolge nur spekulativ aufstellen lassen würde. |
1.) Erster Wirt (vermutlich als Nebenerwerb)
Zum einen den Metzger Bayer, |
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der meines Erachtens die Konzession des Bierauschenkens zwar besitzt (Wirt, siehe oben), allerdings diese Tätigkeit nur als Nebenerwerb ausführt. Außergewöhnlich ist außerdem dabei, dass der Wirt mit seiner Frau nur 1705 in den Pfarrbüchern erwähnt wird. Entweder Georg Bayer ist in seiner Ehe mit Ursula Hezner kinderlos gewesen und ist nach geraumer Zeit weggezogen oder gleich nach der Heirat. |
2.) Zweiter Wirt – „oberes Wirtshaus“
Des weiteren ist der Wirt der oberen Gastwirtschaft Tischendörfer zu nennen, der 1696 in Laubenzedel heiratet. |
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Der Name des Gasthauses „Tischendörfer“ ändert sich jedoch ziemlich schnell, da Georg Heinrich bereits im Alter von 46 Jahren 1714 verstirbt, und die Witwe 1715 Johann Baltasar Braun heiratet. |
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Nicht einmal fünf Jahre später verstirbt Margaretha Barbara Tischendörfer. Der Witwer heiratet 1720 Anna Maria Rüger. |
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3.) Dritter Wirt – „unteres Wirtshaus“
Zuallererst ist hierbei zu nennen, dass ich die Besitzerfolge der unteren Gaststätte weiter verfolgen werde, da sie bei meinen Großeltern bzw. letztendlich bei meinem Onkel ihr Ende nimmt. Wenn man den Angaben aus dem Familienbesitz Schober Glauben schenkt, dann betreiben die Eltern von Huber Johann Michael [jun.] in Stadeln um 1700 eine Gastwirtschaft. |
Johann Michael Hubers [jun.] Frau Anna Barbara Vogel hat als Vater einen Wirt und Bäcker, Simon Georg Vogel, der in Laubenzedel geheiratet hat. |
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Zumindest hat er die Schankerlaubnis besessen, sonst würde er nicht als Wirt beschrieben werden. Es ist durchaus davon auszugehen, dass er das Gebäude entweder von Georg Bayer (siehe oben) oder vom Bäcker Balthasar Müller erworben und danach seinen Vorstellungen gemäß umgebaut hat. Georg Bayer ist Metzger und Wirt - da dürfte Vogel die Einrichtungen eines Metzgers nicht gebrauchen. Oder er baut eine Gaststube an die schon vorhandene Bäckerei. Jedenfalls ist diese Theorie nicht unwahrscheinlich, da Simon Georg Vogel [jun.] als Wirt und Bäcker in den Heiratsbekundungen geführt wird und möglicherweise keines der beiden Gebäude den dafür notwendigen Ansprüchen genügt. Die Tatsache, dass ein Umbau bzw. Anbau nicht auszuschließen ist, bestätigt jedenfalls die vermutlich mündliche Überlieferung des Baudatums des „unteren Gasthauses“. Denn genau 1708 hat Simon Georg Vogel die in Laubenzedel ansässige Barbara Veit geheiratet und käme eventuell in Betracht, das „hohe hölzerne Wirtshaus“ zu diesem Zeitpunkt errichtet bzw. umgebaut zu haben. |
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Bei der Heirat Johann Michael Hubers [jun.] mit Anna Barbara Vogel widersprechen sich zunächst die Quellen. Laut Pfarrbücher Laubenzedel/Heiraten dürfte Johann Michael Huber Wirt in Stadeln sein. Laut der Quelle „Familienbesitz Schober“ ist aber vermerkt, dass Johann Michael in Laubenzedel „Wirt und Bäckermeister in Laubenzedel“ gewesen sein soll. Ersteres dürfte im Grunde das Glaubhaftere sein, zudem die Eltern von Johann Michael Huber augenscheinlich im Jahre 1726 versterben. Wobei zu vermerken ist, dass hier erstmals die Angabe der Schoberschen Quelle falsch sein dürfte. Zumindest wird in den Pfarrbüchern/Beerdigungen der Todesfall des Johann Michael Huber [sen.] in Laubenzedel nicht angeführt. Außerdem scheint es sehr unglaubwürdig zu sein, dass die beiden Elternteile innerhalb von zwei Wochen in zwei verschiedenen Orten versterben. Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei um einen Schreibfehler handelt. Johann Michael [sen.] müsste auch, wie seine Frau, in Stadeln beerdigt worden sein. Angenommen diese Vermutung stimmt tatsächlich, dann ist schlecht nachzuvollziehen, weshalb Johann Michael und Anna Barbara sich ausgerechnet in Laubenzedel niederlassen sollten, denn Michaels Eltern versterben kurz nach der Heirat ihres Sohns in ihrem Geburtsort Stadeln. Die Übernahme des väterlichen Betriebs ist offenbar beabsichtigt, jedoch dürften die überstürzten Ereignisse die Planungen geändert haben. Tatsache ist, dass in den Pfarrbüchern/Taufen Laubenzedel ersichtlich ist, dass das frisch vermählte Ehepaar bereits am 03.12.1727 einen Sohn hervorbringt, der eindeutig den festen Wohnsitz der Familie Huber in Laubenzedel belegt. Johanns Frau verstirbt nach 11 Jahren Ehe im Alter von nicht ganz 28 Jahren. Auffällig ist hierbei das ungewöhnlich geringe Heiratsalter Anna Barbaras von gerade einmal 17 Jahren, was wiederum die prekäre Situation um die Zeit 1725/26 verdeutlicht, in der auch ihre beiden Elternteile verstorben sind und Anna Barbara vermutlich, um einen Vormund zu umgehen, Johann Michael heiratet. Nach dem Tod Johanns ersten Frau vermählt er sich erneut mit Anna Elisabetha Grimm. |
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Als Nachfolger der Gaststätte übernimmt Johann Jacob Huber, Sohn aus der ersten Ehe Johann Michaels mit Anna Barbara, spätestens 1752 die Wirtschaft. |
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Aus den Pfarrbüchern Gunzenhausen sind nur spärliche Informationen über die Personen Johann Jacobs und Maria Kunigunda Sazinger zu erfahren. Daher könnte es durchaus fraglich erscheinen, dass Johann Jacob tatsächlich Wirt in Laubenzedel gewesen ist, vor allem da die Hochzeit in Gunzenhausen stattgefunden hat. Insofern ist mit dem totgeborenen Sohn der Beweis erbracht, dass Johann Jacob auch in der Tat hier gelebt hat. Johann Jacob wird in der Heiratsurkunde seines Sohnes Johann Michael Huber mit Maria Barbara Hannemann von 1795 als „Wirt und Bäcker auf dem unteren Wirtshaus“ bezeichnet. Diese Tatsache untermauert die vage Vermutung, dass Johann Jacob hier beheimatet gewesen ist. Dementsprechend muss er die beiden Brände kurz nach seiner Heirat miterlebt haben. |
IV.) Die beiden Brände im 18. Jahrhundert
1.) Brand am 1. November 1755
Beim Bericht „Aus der Chronik von Laubenzedel“ hat – wie bereits erwähnt – anscheinend Pfarrer Böhner Recherchearbeit geleistet. Neben der Zusammenfassung der Originalquellen über die beiden Brände im 18. Jahrhundert hat er höchstwahrscheinlich auch die Besitzer bis in diese Zeit zurückverfolgt. Ansonsten wäre es mir schleierhaft, weshalb er Hausnummern für diese geschädigten Bürger Laubenzedels erwähnt. Überdies würde sich die Rekonstruktion des Brandverlaufes vereinfachen, wenn ein auf diesen Zeitraum (um 1750) datierter Katasterplan vorhanden wäre. Jedoch reicht die älteste topographische Karte nur bis ins Jahr 1832 zurück. Da in der Beschreibung des ersten Feuers im 18. Jahrhunderts, die abgebrannten Häuser in einer anderen Anordnung wieder aufgebaut worden sind, ist es schwer herauszufinden, wie der ursprüngliche Zustand vor dem Brand gewesen ist. „(...)Die Brandstützen sind gleich folgends Jahr durch herrschaftliche Hülfe wieder alle aufgebauet und die Gebäude mit Ziegeln gedecket, auch anderst gestellt, (...)“; Trotzdem möchte ich den Versuch wagen, zumindest eine grobe Rekonstruktion des Brandes darzustellen. Zuallererst lässt sich aus der Pfarrbeschreibung von Pfarrer Böhner ableiten, dass die Hausnummern 2,3,5 und 6 und vier Scheunen den Flammen zum Opfer gefallen sind, weil sich die Hausnummern mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in dem Zeitraum Mitte 18. Jhd. bis Anfang 19.Jhd. nicht verändert haben. „(...)In einer Stunde waren vier Wohnhäuser und vier Scheunen (Hausnummern 2 Weber Hörauf), 3 (jetzt Schumacher Meyer), 6 (jetzt Ehemann), 5 (jetzt Zischler) ein Raub der Flammen geworden(...).“; Deshalb ist dieser Bereich, in dem von mir ausgearbeiteten Katasterplan, rot markiert. (Auffallend dabei ist, dass es höchst wahrscheinlich 1832 mehr auf diese Nummern zugehörige Gebäude gibt als es 1755 gewesen sind). Fraglich ist lediglich in welcher Reihenfolge sich das Geschehen abgespielt haben könnte. Eine Hilfe hierfür stellen die Gebäude Pfarrhaus, Schulhaus und Kirche da, bei denen davon auszugehen ist, dass diese Gebäude stets am selben Ort dieselbe Funktion gehabt haben (zumindest innerhalb des dreiviertel Jahrhunderts). Das Schulhaus befindet sich damals anscheinend wirklich auf Hausnummer 10, wenn man Pfarrer Böhner Glauben schenkt, „(...) Schulhaus (Hs.-Nr.10) (...)“; Einige Jahrzehnte später jedenfalls hat ein Gebäude weiter östlich die Funktion des Schulhauses, deswegen ist es wahrscheinlich auch extra mit (Hs.-Nr.10) in Verbindung gebracht worden, um keine Verwechslungen mit dem neueren Schulhaus zu verursachen. Das Pfarrhaus befindet sich heute immer noch an gleicher Stelle und es dürfte schon immer der Beginn bei der Nummerierung der Hausnummern gewesen sein. Laut Extraditionsplan (Katasterplan) ist es zumindest mit Hs.-Nr.1 nummeriert. Den Quellen ist zu entnehmen, dass das Feuer am 1. November 1755 im Stadel von Hs. Nr. 2 seinen Anfang gemacht hat. |
Vermessungsamt WUG; bearbeiteter Extraditions-Plan der StG Laubenzedel; Stand August 1832; © Sebastian Karl |
„(...)Am 1.November 1755, früh 5 Uhr, weckte der hell lohende Brand des Stadels von Haus-Nr.2 (jetzt Karg) (...)“;
„Da bey Manns-Gedenken, ja wohl seit dem 30jährigen Krieg keine sonderliche Feuersbrunst alhie sich ereignet, hat Gott desto hefftiger heimgesuchet Ao.1755, da den 1.Novemb.als Allerheiligen-Tag (...)früh in der Nacht um 1 Uhr, nächst hinter dem Pfarrhauß in dem etwa 20 Schritt davon stehenden Stadel, Jerg Leonhard Höraufen, Webermeister zugehörig, Feuer ausgebrochen, (...)“;
Hierbei ist augenscheinlich, dass sich die Zeitangaben beider Quellen unterscheiden, wobei die zweite Quelle meiner Meinung nach glaubwürdiger erscheint, da sie auch in der Zeit des Brandes angefertigt worden ist. Die erste Quelle kann sich eigentlich nur auf die zweite beruhen – somit muss sich ein Schreibfehler eingeschlichen haben. „(...)welches sogleich das nur etliche Schritt gegenüber stehende Hauß Schneider Hahnemanns, von dar seine Scheuer und die daneben stehende Schumacher Riegers?, dann Leonhart Pickels, Taglöhners Hauß und angebauten Scheuer, so fort deß Höraufs Wohnhauß? selber und noch das dahinter stehende Hauß und Scheuer Michel Leonhart Pfeifers, Köblers, ergriffen, also daß in einer Stunde 8 Gebäude, weil sie alle mit Stroh gedeckt und genau aneinander gestanden, in vollen erschröcklichen Feuer geflammet.(...)“;
Bei dieser Theorie des möglichen Vorganges erscheint mir der Brandverlauf bis recht plausibel, allerdings aus meiner Sicht etwas schwer nachzuvollziehen, da ich davon ausgehe, dass es zu dieser Zeit leichten Westwind gegeben hat. Laut Originalquelle herrscht angeblich Windstille, aber da sich die Luft aufs freie Feld bewegt, ist von einer kleinen Luftbewegung auszugehen. „(...)kein Wind gegangen, sondern die Luft sich hinaus gegen das freye Feld gezogen(...)“;
Genau so viel, dass die Funken in eine Richtung abgelenkt werden. Leichter Westwind wäre durchaus einleuchtend, da das Feuer im Westen nur 20 Schritt vom Pfarrhaus entfernt begonnen hat. Sein Ende dürfte es folglich im Osten genommen haben, da sich im Osten das „freye Feld“ befindet. Es wäre also angebracht ? und zu vertauschen, da aber zuletzt in der Primärquelle genannt wird, dass der Schneider Hahnemann und der Köbler Pfeifer ihr Haus und ihre Scheune nach dem Vorfall aneinander gebaut haben, ist die vorherig genannte Möglichkeit unwahrscheinlicher. „(...)Insonderheit von Schneider Hahnemann und dem Köbler Pfeifer Hauß und Scheuer aneinander gebauet worden.“;
Zudem bin ich davon ausgegangen, dass bei ? ursprünglich ein Wohnhaus gestanden hat. (Schwarze Gebäude sind Wohnhäuser, schraffierte Scheunen, etc.) Es könnte durchaus der Fall sein, dass der Köbler Pfeifer vor dem Ereignis auf dem Grundstück von Schneider Hahnemann gelebt hat und umgekehrt. Dies kann aber aufgrund der Tatsache, dass die Anordnung der Gehöfte nach dem Brand sich geändert haben, auch mit anderen Gebäuden der Fall sein. Außerdem widerspricht sich die Sekundärquelle in einem Punkt. Das Schulhaus ist ja unverrückbar auf Hs.-Nr. 10 festgemacht. Allerdings soll das „(...)jetzt abgerissene Haus Nr.7 des Bauern Tremel (...)“; neben dem Schulhaus stehen, was aber mit dem Extraditionsplan verglichen paradox erscheint. Es sei denn, es ist das Haus unterhalb des Rieger Gehöftes damit gemeint, aber das hat eine andere Hausnummer.
2.) Brand am 31. Juli 1757
Am 31. Juli 1757 ist diesmal Johann Jacob nicht mit dem Schrecken davon gekommen, da laut Pfarrbeschreibung zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags ein Blitz in seine Scheune eingeschlagen ist.
„(...) gieng ich abends zwischen 3 und 4 Uhr aus meinem Musaeo in die nächste größere Stube und betrachtete von dar aus die über dem benachbarten Wirthshauß Joh.Mich.Hubers, Wirths und BeckenMeisters, nächst gegen der Kirch über stehende schwarze Wolke, ehe ich michs versah, öffnete sich die Wolke wie eine helle Kugel und brach miteinander zugleich ein erschröcklicher Blitz(...).“;
Es erweckt zunächst den Anschein, der Blitz sei ins Wirtshaus eingeschlagen. Laut Pfarrer sind aber keine Flammen, die aus dem Wirtshaus aufsteigen, zu erkennen. Vielmehr wird aus der Huberschen Scheune nach ein paar Minuten Rauch ausgemacht. „(...)Rauch aus bemeldt Hubers Scheuer aufsteigen und gleich weiter die Flamme oben im Fürst ausbrechen. Welche schnell so über Hand genommen, daß sie hoch als die Kirche ist in die Höhe gestiegen.(...)“;
Dieser Irrtum des Pfarrers ist durchaus zu verstehen, da die Hubersche Scheune, vom Pfarrhaus betrachtet, genau hinter dem Wirtshaus liegt. Die Gaststätte verdeckt also die Sicht auf die Scheune. Dem Pfarrer ist es folglich nicht möglich, etwaige Flammen aus der Scheune zu erkennen. Konsequenterweise beharrt er zunächst auf der Vermutung, der Blitzeinschlag sei folgenlos gewesen.
Da die Flammenentwicklung äußerst groß gewesen ist, kann nicht verhindert werden, dass das Feuer, trotz Windstille und adliger Hilfe des Erb-Prinzen, auch das Wirtshaus entfacht. „(...)Es wurde alle Rettung veranstaltet, doch konnte man nicht gar wehren, weil die Scheuer mit Getrayd und Heu angefüllt und das Feuer gar zu groß war, daß nicht auch das Wirthshaß selbst, als ein hohes hölzernes Gebäu angegangen und biß auf den untersten Stock abgebrannt, und damit auch noch das nächst stehende alte Stroh gedeckte Hauß Valentin Webers, Bauersmanns [angesteckt wurde](...)“;
Zum Glück wird der Stadel Valentin Webers ? verschont, da „(...) ein dazwischen stehender Baum(...)“; neben dem Aufgießen von Wasser auf des Stadels Strohdach, ein weiteres Übergreifen der Flammen verhindert hat.
Der Erbprinz beobachtet persönlich das Ereignis, dabei stürzt er vom Pferd, da es von der ganzen Hektik aufgeschreckt worden ist.
„(...)Ihro hochfürstl.Durchl.der ErbPrinz waren selbst auch in hoher Person zugegen und hatten das Unglück, daß sie vom Pferd, welches vom Tumult scheu worden, doch ohne Schaden gestürzet,(...)“; |
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Johann Michael heiratet 1805 eine weitere Frau – Anna Margarethe Weglehner, da nach nicht einmal 10 Jahren Ehebund Maria Barbara stirbt. |
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Anna Margarethe Huber, geb. Weglehner heiratet allerdings ein gutes Jahr später erneut, da ihr vorheriger Mann im Alter von „38 ¾ Jahren“ verstirbt. In der Folge schließt sie mit Johann Paul Beyhl (Beil) den Ehebund. |
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Ab dieser Generation ist es mit Hilfe des Umschreibekatasters ohne Weiteres möglich, die genauen Besitzverhältnisse nachzuvollziehen. Dort ist in der ersten Zeile zu jeder Hausnummer der jeweilige Besitzer vermerkt. (Hausnummer ist als Nummer 31 geklärt, siehe Heirat am 03.09.1805) Vorher waren es meist nur unzureichende Informationen aus den Pfarrbüchern bzw. aus der Schoberschen Quelle, die es nicht ermöglichten, sofort den tatsächlichen Besitzer auf direktem Wege festzumachen. Es blieb nur die Möglichkeit, eventuell indirekt durch bspw. geborene Kinder den Aufenthaltsort und die Beschäftigung der Eltern zu erfahren – falls vorhanden. Diese Vorgehensweise wurde z.B in Generation realisiert. Aus der vorhergenannten Ehe geht als Nachfolger Johann Paul Beil hervor, der sich mit Anna Maria Dauner 1841 verehelicht. |
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V. Käufliche Übernahme durch Johann Michael Pfeifer |
In den Umschreibeheften ist ersichtlich, dass Paul Beil Haus Nr.31 am 11. Oktober 1851aus vermutlich finanziellen Gründen die Gaststätte und alle hiesigen Grundstücke, sprich Wiesen und Äcker, an den jüdischen Händler Reinemann Süßmann Cons. für 6730 fl. verkauft hat (siehe links). Es ist dabei nicht geklärt, ob es sich mit Sicherheit um einen Geschäftsmann handelt. Laut Stadtarchivar Werner Mühlhäußer ist es allerdings höchst wahrscheinlich, dass es sich um einen jüdischen Namen handeln und die Bezeichnung „Cons.“ soviel wie Geschäftspartner bedeuten dürfte. Also kauft hier ein jüdischer Aufkäufer, Süßmann Reinemann, Paul Beil seinen gesamten Besitz ab. Aus dem Umschreibkataster ist infolgedessen nachvollziehbar, dass am 19.April 1852, Michael Pfeifer hauptsächlich nur das Gebäude mit der Plannummer 55a (Wirtshaus und Nebengebäude) für 2004 fl. 16 ¼ xr. erwirbt (siehe rechts). Die offenbare Wertminderung des Gasthauses ist also dadurch zu erklären, dass Pfeifer Johann Michael im Wesentlichen nur das „Gütchen N. 31“ kauft. Süßmann Reinemann verkauft den großen Bestand der Güter einzeln, da sich der Besitz so offenbar wieder einfacher abstoßen lässt. |
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Es erscheint zunächst fraglich, ob Johann Michael überhaupt hinreichend Geld zur Verfügung hat und es sich folglich leisten kann das Gasthaus zu erwerben. Ferner ist es anfangs unergründlich, weshalb Johann Michael Pfeifer das Gebäude erwirbt. In den Heiratsbekundungen ist er als „angehender Bauer in Laubenzedel“ betitelt. In der Schoberschen Quelle ist jedoch bei der Heirat von Pfeifer Johann Michael vermerkt, dass er Gutsbesitzer in Laubenzedel zum Zeitpunkt seiner Heirat gewesen ist. In dem darauffolgenden Band der Katasterbücher ist zudem zu entnehmen, dass er viel Äcker und Wiesen besessen hat und deshalb der Ausdruck Gutsbesitzer durchaus berechtigt ist. Konsequenterweise dürfte also Johann Michael genügend Kapital besitzen, um sich diesen Kauf leisten zu können. Weiterhin auffällig dabei ist, dass Johann Michael ebenfalls in Hs.-Nr. 31 gelebt hat. So wie es aussieht, hat Johann Michael bei dem Kauf aber ein halbes Jahr gezögert, da Paul Beil eigentlich direkt an ihn das Haus verkaufen hätte können. Vermutlich muss diese Kaufaktion wohl überlegt gewesen sein, da es sich ja nicht um gerade wenig Geld handelt und ein gewisses unternehmerisches Risiko mit der ganzen Sache behaftet ist.
Der bisherige Familienbesitz, der letztendlich mit Simon Georg Vogel seinen Ursprung findet, endet mit diesem Aufkauf, d.h. dass vorher alle Besitzer eine Verwandtschafts-beziehung miteinander gehabt haben. In der jetzt behandelten Besitzerfolge wird dies auch der Fall sein.
Aus der Ehe mit Margarethe Sybille geht Pfeifer Johann Georg hervor, der 1868 in Laubenzedel den Bund fürs Leben eingeht |
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Auffällig an diesem Ehepaar ist, dass es innerhalb eines dreiviertel Jahres verstirbt und eine gerade einmal 18jährige Tochter hinterlässt. Laut „Wirtsausschanksconcessionen“ , aus dem Staatsarchiv Nürnberg, gibt es in der Zeit nach dem Tod beider Elternteile einige Probleme im „unteren Gasthaus“.
VI. Fall Maria Margarete Pfeifer:
Gleich nach dem Tod des Vaters der Maria Margarethe wird das königliche Bezirksamt eingeschaltet, weil Marie Margarete noch minderjährig ist. Da ihr Großvater Friedrich Beißer aus Büchelberg die Wirtschaftsführung für sie übernimmt, ist es für das Bezirksamt nicht weiter von Interesse sich mit dem schicksalhaften Fall auseinander zu setzen. „(...)[Da] die Gemeindebehörde den als Stellvertreter aufgestellten Großvater der minderjährigen Erbin ein günstiges Zeugniß ausstellt, vorerst bis auf weitere Veranlassung ad acta repan.“;
Ein dreiviertel Jahr später jedoch fällt dem Wachtmeister Gsänger des königlich bayrischen Gendarmerie Corps auf, dass Marias Großvater die Stelle nur pro forma vertritt. D.h. ihr Großvater kümmert sich nicht ausreichend um sie. „(...)Da nun aber dieses jugendliche Mädchen sich ganz allein überlassen ist und ihr jedwede Aufsicht fehlt so fängt es in besagter Wirthschaft in Bezug auf den sittlichen Verkehr nachgerade zu bedenklich zu werden.(...)“;
Vor allem wegen der sittlichen Zustände, bewegt es Bürgermeister Schmidt dazu „(...)innerhalb weniger Tage 2 mal eine Nachtpatrouille dorthin zu entsenden.“;
Es stellt sich heraus, dass in Wirklichkeit der 72jährige Großvater aus Büchelberg täglich nach Laubenzedel zu seiner Enkelin geht, um Nachschau zu halten, aber jeden Abend wieder nach Büchelberg heimkehrt. Überdies löst sich Marias Verlobung auf, da sie Verhältnisse mit anderen Personen eingesteht. (...)Dieses Mädchen war seit Juli vor. Jhrs. verlobt; infolge Umganges mit anderen Personen, den sie selbst zugestand, hat sich das Verhältnis gelöst, und seit dieser Zeit ist das Benehmen junger Burschen in der Wirtschaft allzu frei.(...)“;
Da das kgl. Bezirksamt den Großvater letztendlich für unfähig hält, Maria Margarete zu beaufsichtigen, droht es damit, gegebenenfalls die Erlaubnis zum Betrieb der Wirtschaft zu entziehen, es sei denn, es findet sich ein geeigneterer Stellvertreter. „(...)gewerbspolizeilich die Zurücknahme der Pfeifer’schen Concession bzw. das Erlöschen sein derselben ausgesprochen werden, falls nicht etwa verehrliche Vormundschaftsbehörde für die Aufstellung eines anderweitigen geeigneten Stellvertreters Sorge tragen sollte.(...)“;
Doch so weit kommt es letzten Endes nicht, weil ihr Großvater sich „(...)in der fraglichen Wirtschaft häuslich niedergelassen habe und namentlich noch die Nacht daselbst zu bringe, und daß erselbst dafür einstehe, daß sein Pflegling in Zukunft keinen Anlaß mehr zu klagen gebe.(...)“;
Mit der Stellungnahme des Bürgermeister Schmids, der bestätigt, dass der Großvater jetzt in Laubenzedel übernachtet, gibt sich das königliche Bezirksamt zufrieden und geht der Angelegenheit nicht weiter nach. Wachtmeister Gsänger, der anscheinend extra während der Kirchweih, die Lage beaufsichtigen soll, schreibt dagegen am 9. August 1892 nicht gerade positiv über die Zustände in der Wirtschaft. „Dem K.[öniglichen] Bezirksamt bringe ich dienstlich zur Anzeige, daß in letzter Zeit allerdings keine besonderen Unordnungen in der Pfeifer’schen Wirtschaft vorgekommen, sind. Trotzdem aber die Annahme besteht, daß dieselbe solange die Wirtschaftsbesitzerin ledig ist in manchen Stücken viel zu wünschen übrig bleibt. Der Geschäftsführer Friedrich Beißer ist ein alter Mann während die junge Pfeifer samt ihrer Dienstmagd großen Hang zu Ausschweifungen zeigen sollen und darob das Regiment eigentlich in den Händen der letzteren liegt. Es finden sich daselbst faßt durchgehend junge Leute ein und wird sich hierwegen in Laubenzedel das Sprichwort bedient „Wo ein Aas ist da sammeln sich die Adler“ Fragliche Wirtschaft wird von diesseits in einer unauffälliger Weise (...............) überwacht gegebenen Falls sofort Anzeige erstattet werden.“
Schließlich verliert die ganze Sache allerdings dann doch an Brisanz, als sich Maria mit Johann Georg Sixtbauer - ein Nachbar aus Haus-Nr. 48 - verehelicht. |
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Dieser beantragt am 4. Mai 1893 die Erlaubnis die Wirtschaft in Laubenzedel führen zu dürfen. „(...)Am 18.April a.o. [dieses Jahres] habe ich mich mit der ledigen Gastwirtstochter Margarete Pfeifer dahier verehelicht, deren Anwesen Hs. No. 31 dahier schon durch notariellen Akt (?) vom 28. October 1892 in meinen Mitbesitz überging. Auf genannten Anwesen ruht eine reale Gastgerechtigkeit die nach dem Tode meines Schwiegervaters von meiner jetzigen Frau durch Stellvertreter Friedrich Beißer von Büchelberg ausgeübt wurde. Ich ersuche, mir die Verleihung der Concession zur Ausübung dieser gerechtsamen erwirken zu wollen.“;
Er erhält am 7. Mai 1893 auch offiziell die Genehmigung die Wirtschaft zu führen. Die Gastwirtschaft wird bis ins Jahr 1903 von Johann Georg und Maria Margarete Sixtbauer allein geführt. Von jetzt an wird sie an Georg Paulus Eiden verpachtet. VII. Pächter Georg Paulus Eiden
Georg Paulus Eiden stellt am 8. April 1903 ein Konzessionsgesuch und möchte folglich die Gaststätte betreiben. „Ich beabsichtige am 15. ds. Mts. (dieses Monats) die Gastwirtschaft, welche auf HsN.31 dahier ruht und von dem Besitzer des Anwesens Georg Sixtbauer von hier bis jetzt ausgeübt wurde, auf mehrere Jahre pachtweise zu übernehmen. Ich bitte darum um gütige Genehmigung von seite des kgl. Bezirksamtes Gunzenhausen. Bemerken möchte ich noch, daß ich am 11. Februar 1854 zu Mä(e)benberg, kgl. Bezirksamt Schwabach geboren bin, vom(?) Jahre 1892 1. Januar ds. Jhrs. die „Gastwirtschaft zum goldenen Engel“ in Gunzenhausen in Pacht hatte, in Gunzenhausen beheimatet bin und gegen meine Person nichts Nachteiliges vorliegt.“; Auffällig dabei ist, dass er vorbestraft ist. |
Staatsarchiv Nürnberg; LRA [Landratsamt] Gunzenhausen; Abg. 1961; Rep. N. 202/8 |
Das Gericht hat ihm zweimal eine Strafe verhängt. Zum einen wegen „Körperverletzung“ am 11.4.1877 zu vier Monaten und acht Tagen, zum anderen am 16.2.1891 aufgrund einer „Polizeistundübertretung“ zu drei Monaten und zwei Tagen Haft. „Polizeistundübertretung“ bedeutet, dass er möglicherweise die Sperrstunde überschritten hat. Er könnte beispielsweise zu lange eine Gaststätte geöffnet haben. Da er aber schon Wirt in Gunzenhausen gewesen ist, bekommt er ohne Weiteres die Genehmigung als Wirt in Laubenzedel tätig zu sein. „(...)Über die Lebensführung des Pächters Georg Paulus Eiden, der bisher in Gunzenhausen wohnte, dort beheimatet ist und bis zum 1. Jan. ds. Jhrs. [dieses Jahres] Pächter der Gastwirtschaft zum goldenen Engel in Gunzenhausen war, ist hierorts wenig bekannt, doch ist kaum anzunehmen, daß derselbe das Wirtschaftsgewerbe zur Förderung der Völlerei missbraucht.“;
Vielmehr dürfte es in Gunzenhausen eher Probleme gegeben haben, die Erlaubnis zu erhalten. Die Pacht des Georg Paulus hat aber nur für vier Jahre Bestand, da am 9. März 1907 erneut Georg Sixtbauer eine Konzession beantragt. Vermutlich will Pächter Eiden nun eine andere Gaststätte bewirtschaften. Somit übernimmt Georg Sixtbauer wieder den Gastronomiebetrieb. 1925 verehelicht sich die Tochter Babetta Wilhelmina Sixtbauer mit Johann Friedrich Karl aus Heidenheim. |
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Zwei Zeitungsausschnitte des Altmühl-Boten zeigen auf, dass das Ehepaar die Kirch-weih bspw. in den Jahren 1928 und 1939 in Laubenzedel ausgerichtet hat. |
Altmühl-Bote Nr. 181 vom 03.08.1928 Altmühl-Bote Nr.180 vom 04.08.1939 |
VIII.) NSDAP im Gasthaus Karl
Am 12. November 1936 findet im Gasthaus Karl eine NSDAP Versammlung statt, in der Parteigenosse Wieser aus Gunzenhausen referiert. Seine Themen sind „Die Erfolge der nationalsozialistischen Staatsführung“ und „Der Weg den das deutsche Volk unter dem Einfluß des Judentums vor der Machtübernahme ging.“
C. Gasthaus Karl von der Nachkriegszeit bis heute
Sohn Herrmann Karl geht mit Loy Maria Mathilde 1953 den Bund fürs Leben ein. |
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Aufgrund des Platzmangels in der seit 1883 bestehenden Schule, dient das Gasthaus für den Unterricht. Dies dürfte ab den Nachkriegsjahren der Fall gewesen sein, und somit dürfte das Wirtshaus bis in die Mitte der 50er Jahre schulischen Zwecken gedient haben. Im Jahre 1952 bekommt es von der neuen Gaststätte Bachschuster im Norden Laubenzedels zusätzlich Konkurrenz. Allerdings stellt das „Obere Gasthaus“ um 1965 den Wirtschaftsbetrieb in Laubenzedel ein. Ein Grund für die Schließung dieses Wirtshauses ist sicherlich der erhöhte Wettbewerb (drei Gaststätten im Dorf). Das Wirtshaus Karl wird 1961 umgebaut. Folglich ist der Stall nicht mehr in der Gaststätte, sondern in der Scheune untergebracht. |
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Im Jahre 1988 erwirbt Manfred Karl das südlich angrenzende Grundstück mit der Hs.-Nr. 30, um an der Stelle 1990 ein Gästehaus zu errichten. Deshalb wird das 1988 erstandene Haus mit der nachträglich hinzugebauten zweiten Scheune vorher abgerissen. Das Gästehaus wird im August 1991 fertiggestellt. Es besitzt acht Appartementwohnungen und zwei Ferienwohnungen. Abschließend kann ich annehmen, dass das untere Gasthaus bisher von zwei Familien bewirtschaftet worden ist. Zum einen der Familienbesitz ausgehend von Simon Georg Vogel, andererseits ausgehend von Johann Michael Pfeifer. |
D. Anlagen |
Karte 1 |
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Vermessungsamt Weißenburg-Gunzenhausen; bearbeiteter Extraditionsplan der StG Laubenzedel Stand August 1832; (c) Sebastian Karl |
Karte 2 |
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Staatsarchiv Nürnberg; LRA [Landratsamt] Gunzenhausen; Abg. 1961; Rep. N. 202/8; |
Bild 1 |
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Privatbesitz Karl; Aufnahme 50er Jahre |
Bild 2 |
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Stadtarchiv Gunzenhausen; Bildersammlung 1956 |
Bild 3 |
Privatbesitz Karl; Aufnahme 70er Jahre |
Bild 4 |
Privatbesitz Karl; Aufnahme 2000 |
Die Angaben die aus dem „Familienbesitz Schober“ stammen sind aus folgenden Gründen mit Vorsicht zu genießen: |
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Es ist durch die Sterbeurkunden 1876-1971 widerlegbar. Nicht am 08.06.1915, sondern am 28.10.1947 ist Johann Georg Sixtbauer verstorben. |
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Da ansonsten nur Fehler vergleichbar mit dem letzten auftreten, d.h. dass sich die Angaben nur um einen Tag mit anderen Quellen unterscheiden, ist diese Quelle durchaus zu verwenden. Wobei unklar ist woher diese falschen Angaben kommen. Ein Literaturverzeichnis wäre angebracht gewesen, um die hervorgebrachten Ergebnisse nachvollziehen zu können. |
Hefftige Feuersbrunst alhie Anno 1755
Da bey Manns-Gedenken, ja wohl seit dem 30jährigen Krieg keine sonderliche Feuersbrunst alhie sich ereignet, hat Gott desto hefftiger heimgesuchet Ao.1755, da den 1.Novemb.als Allerheiligen-Tag (worauff sich das erschröckliche Erdbeben zu Lissabon und durchs ganze Königreich Portugal, ja noch weiter, sonderlich in der Barberey begeben, auch in Spanien, Frankreich, Teutschland etc.an vielen Orten hefftig verspühret worden) früh in der Nacht um 1 Uhr, nächst hinter dem Pfarrhauß in dem etwa 20 Schritt davon stehenden Stadel, Jerg Leonhard Höraufen, Webermeister zugehörig, Feuer ausgebrochen, welches sogleich das nur etliche Schritt gegenüber stehende Hauß Schneider Hahnemanns, von dar seine Scheuer und die daneben stehende Schumacher Riegers, dann Leonhart Pickels, Taglöhners Hauß und angebauten Scheuer, so fort deß Höraufs Wohnhauß selber und noch das dahinter stehende Hauß und Scheuer Michel Leonhart Pfeifers, Köblers, ergriffen, also daß in einer Stunde 8 Gebäude, weil sie alle mit Stroh gedeckt und genau aneinander gestanden, in vollen erschröcklichen Feuer geflammet. Das Glück war, daß damal Sr.hochfürstl.Durchl.Carl Wilhelm Friedrich, regierender Marggraf von Anspach in Gunzenhausen sein Hoflager gehabt, welcher alsobald die bey ihm befindlichen Husaren und Soldaten von der LeibCompagnie heraus beordert, auch Herrn Oberamtmann von Heydenab und Herrn Kastner Wiedmann mit Leuten und Spritzen aus Gunzenhausen zu Hülfe gekommen, von denen sonderlich von den Husaren die durcheinander lauffende Leute in gute Ordnung gestellet und bey vorhandenen Wasser bestmöglichste Rettung veranstaltet worden. Leicht ist zu erachten, in welch grosse Gefahr Kirche und Pfarrhauß samt noch andrn mehrern nahen Häusern gestanden seyen. Auch war das Glück, daß das nächst an der Kirche stehende Hauß Schumacher Riegers und weiter das am Schulhauß stehende Hauß Bauer Tremels, beyde mit Ziegeln gedecket gewesen, sonst sie auch angegangen wären und unmöglich hätten gerettet werden können, daher man die Wellenstösse gewendet, dabey kein Wind gegangen, sondern die Luft sich hinaus gegen das freye Feld gezogen, mithin es bey diesen 8 Gebäuden geblieben. Das Feuer, welches früh biß 7 Uhr und biß alles zusammen gefallen, gewähret, nicht wieder gegriffen, sonder Kirche, Pfarr- und Schulhauß, samt weiterer Nachbarschaft verschon geblieben. Dem Höchsten sey vor gefügte Hülfte, Beystand und Rettung rußig Dank. Die Veranlassung dieses greulichen Brands hat man durchgehends, ja ins Angesicht der Weberin Höraufin selbst wahrscheinlich schuld gegeben, daß, da sie einen Ochsen in der Mastung gehabt und solcher um Mitternacht unruhig worden, sie (nachdem sie vorher noch spät in einem Nachbarhauß gewesen und sich heim begeben), noch mit einem Schlaifenlicht in die Scheuer gegangen, Futter zu holen und damit zu genau an Stroh oder Heu gekommen, solches zwar wieder zu dämmen sich bemühet, aber nicht mehr gekonnt. Ihr Mann welcher über die Jahr her durch einen heftigen Zufall ganz contract und auf lezte seines Verstandes ganz verlustig worden, wäre schier verbrannt, indem man über dem Ausräumen seiner vergessen, inzwischen aber das Feuer so weit herunter gebrannt, daß man nicht nahe zur Haußthür hinein sich hat wagen dörfen, daher einige Männer den gegen die Gaß gehenden Stubenladen, der inwendig noch angehengt war, mit Gewalt aufgebrochen und den armseligen Mann durch die Fensteröffnung heraus geschleppet, welcher hernach den 8.Xber. verstorben und die Witwe folgenden Jahrs darauf den jezigen Besitzer Hanß Jerg Schütter geheurathet. Die Brandstützen sind gleich folgends Jahr durch herrschaftliche Hülfe wieder alle aufgebauet und die Gebäude mit Ziegeln gedecket, auch anderst gestellt, Insonderheit von Schneider Hahnemann und dem Köbler Pfeifer Hauß und Scheuer aneinander gebauet worden. |
Leider nochmalig schröckliche Feuersbrunst Anno 1757
Da man noch vom frischen Angedenken der nächst vorbemeldten hefftigen Brunst erschüttert, verhengt Gott sobald weider einen neuen hefftigen Schrecken. Es war am 31.Jul.1757 damaligen 8ten Sonntag Trinit.und 8 Tag vor hiesiger Kirchweyh, gieng ich abends zwischen 3 und 4 Uhr aus meinem Musaeo in die nächste größere Stube und betrachtete von dar aus die über dem benachbarten Wirthshauß Joh.Mich.Hubers, Wirths und BeckenMeisters, nächst gegen der Kirch über stehende schwarze Wolke, ehe ich michs versah, öffnete sich die Wolke wie eine helle Kugel und brach miteinander zugleich ein erschröcklicher Blitz u. Donnerschlag heraus, da vorher und hernach kein Blitz mehr gesehen, auch kein Donner mehr gehört worden. Ich lief voll Schrecken hinunter zu meinen eben so erschrockenen Leuten, die gesorgt es mögte gar in unser Hauß selbst eingeschlagen haben, kaum aber waren ein paar Minuten vorbey, so sahe man schon die Leute lauffen, den Rauch aus bemeldt Hubers Scheuer aufsteigen und gleich weiter die Flamme oben im Fürst ausbrechen. Welche schnell so über Hand genommen, daß sie hoch als die Kirche ist in die Höhe gestiegen. Zu allem Glück gieng kein Wind und weil Serenissimus noch in Gunzenhaußen sich enthielten, kamen alsobald wie vorgemeldt, die reutenden Husaren und weiter einige Soldaten zu Hülfe, auch Ihro Durchlaucht der Erb-Prinz selbst mit Cavallieren, denen sie Spritzen aus Gunzenhaußen gefolgt. Es wurde alle Rettung veranstaltet, doch konnte man nicht gar wehren, weil die Scheuer mit Getrayd und Heu angefüllt und das Feuer gar zu groß war, daß nicht auch das Wirthshaß selbst, als ein hohes hölzernes Gebäu angegangen, und biß auf den untersten Stock abgebrannt, und damit auch noch das nächst stehende alte Stroh gedeckte Hauß Valentin Webers, Bauersmanns, wobey wunderswürdig, daß doch der dahinter, etwa einen Schritt weit neben der Wirths-Scheuer stehende Stroh gedeckte Stadel noch erhalten worden, wozu ein dazwischen stehender Baum nebst dem vielen aufgießen auf das Strohdach mag geholfen haben. Denen Wirth Huber und seinem Weibe fiel diß Unglück desto empfindlicher und bedenklicher, weil sie, da sie am eben den Tag zum Abendmahl gegangen und noch in der Andacht waren, damit heimgesucht worden. Der Höchste verschone und forthin in Gnaden, und lasse nicht auch die dritte oder weitere Feuersbrunst erfolgen. Ihro hochfürstl.Durchl.der ErbPrinz waren selbst auch in hoher Person zugegen und hatten das Unglück, daß sie vom Pferd, welches vom Tumult scheu worden, doch ohne Schaden gestürzet, dero Herr Vater, hochfürstl.Durchl.aber, der schon an diesem Sonntag unpaß worden, Mittwochs darauf (= 3. August 1757) zu früh um 7 Uhr zu höchsten Leidwesen verstorben. |
Stadtarchiv Gunzenhausen; Archivbibliothek; Gunzenhäuser Altmühlbote Band VII Nr. 13; 1951 |